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Handbuch Queere Zeitgeschichten I

Handbuch Queere Zeitgeschichten I

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Handbuch Queere Zeitgeschichten I

Räume (Historische Geschlechterforschung)

Das „Handbuch Queere Zeitgeschichten I: Räume“ bietet erstmals einen breiten Überblick über die queere Zeitgeschichte im deutschsprachigen Raum. Dieses Sammelwerk ist der erste von insgesamt drei Bänden, die sich mit der Historie und den Lebensrealitäten von LSBTI-Personen (Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*- und nicht-binären Personen sowie intergeschlechtlichen Menschen) in Deutschland, Österreich, der Schweiz und der ehemaligen DDR auseinandersetzen. Der Band vereint zahlreiche Perspektiven von Forschenden, die sich mit der Vergangenheit und den Entwicklungen dieser marginalisierten Gruppen befassen.

Ein zentraler Aspekt dieses Buches ist die Auseinandersetzung mit queeren Räumen und deren Bedeutung. Dabei werden sowohl materielle als auch immaterielle Räume untersucht. Zu den analysierten Orten zählen unter anderem Archive, Anstalten, Treffpunkte für queere Personen und private Rückzugsorte. Räume haben in der queeren Geschichte eine besondere Relevanz, da sie oft als sichere Zufluchtsorte für LSBTI-Menschen dienten, die in der allgemeinen Gesellschaft häufig Diskriminierung und Ausgrenzung erfahren haben. Das Handbuch untersucht daher die Bedeutung solcher Räume sowohl als Schutzorte als auch als Orte der Rebellion und des Widerstands.

Im Zentrum des Buches steht auch die Frage, welche Rolle die sogenannten „Anderen“ – also die LSBTI-Personen – für die Produktion gesellschaftlicher Normen spielen. Diese Personen haben im Laufe der Geschichte häufig dazu beigetragen, dominante Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität zu hinterfragen und somit die gesellschaftlichen Normen mitgeprägt. In diesem Kontext beleuchten die Autor*innen, wie queere Personen sich eigene Räume geschaffen haben, um abseits der heteronormativen Mehrheitsgesellschaft zu leben und sich zu organisieren.

Das Handbuch beginnt mit einer Analyse von Archiven als queere Orte des Erinnerns und Bewahrens. Archive spielen eine wichtige Rolle, um die Geschichte von LSBTI-Personen zu dokumentieren und sichtbar zu machen. Sie bieten Forschenden und Aktivist*innen die Möglichkeit, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und zu verstehen, wie queere Bewegungen entstanden sind und sich entwickelt haben.

Ein weiteres Kapitel widmet sich der Rolle von sogenannten „Cruising“-Orten, also öffentlichen Räumen, an denen sich queere Personen in der Vergangenheit heimlich getroffen haben, um soziale und sexuelle Kontakte zu knüpfen. Solche Treffpunkte waren vor allem in Zeiten rechtlicher und gesellschaftlicher Verfolgung wichtig, da sie LSBTI-Personen einen gewissen Schutz vor Entdeckung boten.

Auch der private Raum, wie das Zuhause, wird in diesem Band behandelt. Gerade in Zeiten, in denen queeres Leben in der Öffentlichkeit stark eingeschränkt war, hatten viele LSBTI-Personen nur im privaten Umfeld die Möglichkeit, ihre sexuelle Identität und Geschlechtsidentität frei auszuleben. Gleichzeitig beleuchtet das Handbuch, wie diese privaten Räume manchmal auch mit Konflikten beladen waren, besonders wenn queere Personen innerhalb ihrer Familien auf Ablehnung stießen.

Die Beiträge in diesem Buch stammen von Expert*innen der historischen Geschlechterforschung und geben einen tiefen Einblick in die Lebenswelten und Kämpfe von LSBTI-Personen in Mitteleuropa. Sie zeigen, wie queere Menschen im Laufe der Jahrzehnte ihre Lebensräume erweitert und gegen Diskriminierung gekämpft haben.

Das „Handbuch Queere Zeitgeschichten I: Räume“ ist ein unverzichtbares Werk für alle, die sich für die queere Geschichte und deren Bedeutung in der Gesellschaft interessieren. Es richtet sich sowohl an Fachleute als auch an ein breites Publikum, das mehr über die oft übersehene Geschichte von LSBTI-Personen erfahren möchte. Durch die verschiedenen Perspektiven und den Fokus auf die Rolle von Räumen als Schutz- und Widerstandsorte bietet das Buch eine umfassende und spannende Analyse.

Der Band ist sowohl als Taschenbuch als auch als kostenfreie Open-Access-Publikation verfügbar und ist somit für ein breites Publikum zugänglich. Dies unterstreicht das Anliegen der Herausgebenden, die queere Zeitgeschichte einer größeren Öffentlichkeit nahe zu bringen und zur Sichtbarmachung der Lebensrealitäten von LSBTI-Personen beizutragen.

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